Netzbetreiber beklagen den schleppenden Ausbau der Wasserstoff-Transportinfrastruktur in Bayern und sehen die Schuld bei der Staatsregierung. In der Tat sind Söder und Aiwanger mitschuldig an der Katastrophe der derzeitigen Energiepolitik, aber nicht primär wegen mangelnder Förderung der Wasserstoffwirtschaft, sondern wegen ihrer Übernahme der grünen Energiewende.

Der stellvertretende Vorsitzende und energiepolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Gerd Mannes, erklärt dazu folgendes:

„Die Wasserstoffwirtschaft – Aiwangers ideologisches Lieblingsspielzeug – hat viele Nachteile. Das musste mir sogar die CSU in der letzten Debatte des Energieausschusses eingestehen. Wer einen schnellen Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur fordert, hat entweder persönliche finanzielle Interessen daran oder versteht nicht, dass Wasserstoff, ebenso wie E-Mobilität und Windkraft, nur ein Nischenprodukt ist.

Zum einen sind die Gestehungskosten sehr hoch: im Inland zwischen 16 und 26 Cent pro KWh beim Einsatz von Elektrolyseuren mit volatilem Wind- oder Solarstrom. Das wäre nur wirtschaftlich, wenn die Erdgaspreise so hoch blieben wie jetzt. Experten sind sich daher einig, dass langfristig nur der Import von H2 aus dem Ausland eine Option sein könnte.

Aber hier haben wir das zweite Problem: Da Wasserstoff ein korrodierendes Gas ist, kann er nicht einfach in die bestehende Gasinfrastruktur gepumpt werden. Die gesamte Pipeline- und Speicherinfrastruktur müsste erneuert werden, was äußerst kostspielig ist. Somit ist der schnelle Ausbau eines bayerischen Wasserstoffnetzes genauso unsinnig wie Aiwangers und Söders diesbezügliche Phantastereien.

Die AfD verfolgt stattdessen einen praktikablen Ansatz: Bayern sollte ebenso wie Österreich an der bestehenden Gasinfrastruktur festhalten und sich auf den Ausbau der Gasversorgung konzentrieren. Dies kann sowohl durch Importdiversifizierung, etwa die Inbetriebnahme von Nord Stream 2, erfolgen als auch durch die Erhöhung der heimischen Produktion von methanisiertem Biogas, synthetischem Erdgas und sogar Fracking-Gas. Das wäre billiger, effizienter und planungssicherer.“